Penya Barcelonista de Lisboa

dilluns, de desembre 04, 2006

Stunde der Wahrheit



Stunde der Wahrheit

Es gab eine Menge Flüge, eine Menge Spiele, und für uns, die wir hart arbeiteten, um unseren körperlichen Höhepunkt zu erreichen, zu wenige Stunden zur ErholungVerteidiger Rafael Márquez

Es ist ganz normal, dass die Partie des FC Barcelona am 6. Spieltag der UEFA Champions League als "Alles oder Nichts"-Spiel bezeichnet wird. Siegen oder fliegen heißt es für die Spanier. Noch nie zuvor musste ein Titelverteidiger schon nach der Gruppenphase die Segel streichen. Und so würde denn Barça auf dem Gebiet des Pokals der europäischen Meistervereine weiter im Schatten von Real Madrid CF bleiben, der diese Trophäe bereits neunmal gewinnen konnte.Historische ZieleEs ist völlig unnötig zu erwähnen, dass ein Ausscheiden aus der UEFA Champions League bereits im Dezember peinlich und beschämend für den spanischen Meister wäre. So müsste sich Barça denn mit der FIFA-Vereinsweltmeisterschaft, der Prímera División und der Copa del Rey begnügen. Sollten zwei dieser Wettbewerbe gewonnen werden, hätte Barcelona eine neue historische Dimension erreicht - drei Titel in einem Jahr. Der spanische Superpokal nämlich ist schon unter Dach und Fach. Wenn drei Pokal geholt werden könnten, wäre das in der 104-jährigen Geschichte von Barcelona die beste Saison. Blieben sie in der UEFA Champions League, dann könnte das Jahr 2007 ein ganz großes werden.UrsachenforschungWie konnte es passieren, dass der Titelverteidiger in eine solch prekäre Situation in der UEFA Champions League kommen konnte? Da spielen viele Dinge eine Rolle. Natürlich hat auch die FIFA-WM ihren Beitrag dazu geleistet. Nach anstrengenden Titelkämpfen kamen viele Spieler erst später zu ihren Vereinen, waren noch müde und machten daher keine ordnungsgemäße Vorbereitung mit. Zu allem Überfluss ging die Mannschaft auf eine Fußball-Tournee, die sie durch Mexiko und die USA (West Coast, Texas und East Coast) führte, ehe in Monte Carlo Endstation war. Dort gab es im UEFA-Superpokal eine Niederlage gegen Sevilla. Ansonsten aber dominieren sie nahezu von Beginn an die spanische Meisterschaft, holten zudem den spanischen Superpokal.Sorgen in der SaisonvorbereitungZurück zu den Sorgen nach der WM. Etliche der Spieler von Rijkaard verbrachten viele Wochen in Deutschland, und anschließend die internationalen Reisen mit den vier Promotionspielen, der Wechsel zwischen verschiedenen Zeitzonen, als dies forderte seinen Tribut. Stars wie Ronaldinho mussten trotz mangelnder Fitness spielen. "Unsere Saisonvorbereitung war nicht so, wie sie hätte sien sollen", sagte Rafael Márquez. "Es gab eine Menge Flüge, eine Menge Spiele, und für uns, die wir hart arbeiteten, um unseren körperlichen Höhepunkt zu erreichen, zu wenige Stunden zur Erholung." Mit dieser Meinung steht er nicht allein. "Einige von uns haben wegen der Zeitdifferenzen nur drei oder vier Stunden geschlafen, und dies auch, nachdem ich mich entscheiden hatte, Schlaftabletten zu nehmen", bestätigte Samuel Eto'o. Erst kürzlich stimmte Víctor Valdés zu: "Wahrscheinlich war unsere Saisonvorbereitung alles andere andere als ideal, wenn es das Hauptziel gewesen sein soll, Form und Fitness zu erreichen."
Erfolg außerhalb des Feldes zu haben und auf dem Platz Siege zu landen, das war in dieser Saison die wichtigste Herausforderung von Barcelona.
Wirtschaftlicher ErfolgDer außergewöhnliche wirtschaftliche Erfolg des FC Barcelona seit Joan Laporta ein neuer Präsident das Sagen hat, hat zunächst einmal dafür gesorgt, dass sich eine der meistgefürchteten Sorgen nicht erfüllt. Barcelona wird auch künftig ohne kommerziellen Partner auf der Brust spielen, stattdessen mit einem UNICEF-Logo. Die Freiheit, solche visionären Entscheidungen zu treffen und dennoch genug Geld zu haben, Spieler zu kaufen und zu bezahlen, muss von irgendwoher kommen. Erfolg außerhalb des Feldes zu haben und auf dem Platz Siege zu landen, das war in dieser Saison die wichtigste Herausforderung von Barcelona. Es ist ebenfalls Realität, dass ein Großteil des Zeitplans der Mannschaft von Barcelona den Höhepunkt im Dezember erreicht, um das Team dann in der kurzen Winterpause auf Vordermann zu bringen.Eto'o schwer verletztVerletzungen spielten in dieser Saison bei Barça ebenfalls eine große Rolle und bedeutete so manchen Vorteil für die Gegner in der Champions League-Gruppe A. Samuel Eto'os Knieverletzung wird Barcelona noch den ganzen Winter beschäftigen. Eto'o hat in etwas mehr als zwei Saisons für den Verein aus dem Camp Nou sage und schreibe 67 Pflichtspieltore erzielt. In der vergangenen Saison schoss er in den vier K.o.-Begegnungen der UEFA Champions League (gegen Chelsea FC, SL Benfica, Arsenal FC) entscheidende Treffer. Er traf elfmal in 20 Champions League-Partien, dabei ging sein Team nur einmal als Verlieren vom Platz - gegen Chelsea. In der Tat hat Barça in den letzten sechs Partien der vergangenen drei Spielzeiten gegen den momentanen Gruppe A-Konkurrenten Chelsea nur dann gewonnen, wenn Eto'o den Siegtreffer erzielte.Fitnessprogramm für RonaldinhoMit Lionel Messi und Javier Saviola fehlen zwei weitere Spieler über eine längere Zeit, so dass Ronaldinho die Tore schießen muss - zumindest in der Prímera División. Nach zwölf Spieltagen hat er zehn Treffer auf seinem Konto, er ist damit nicht nur der zur Zeit beste Torschütze der spanischen Liga, sondern es ist für ihn selbst auch persönlicher Rekord. Doch zunächst musste auch der Brasilianer um seine Fitness kämpfen. "Ich habe sehr, sehr hart gearbeitet und endlich ernte ich die Früchte", gab er nach einem individualisierten Training im Fitnessstudio in der vergangenen Woche zu, nachdem er gegen Villarreal CF einen Fallrückzieher erster Güte erzielt hatte. Dennoch hatte er in der vergangenen Saison am fünften Spieltag der UEFA Champions League bereits fünf Treffer für die Mannschaft von Rijkaard erzielt. In dieser Saison hat er es bisher erst auf ein Tor gebracht. Am seidenen FadenDer FC Barcelona mit seinen Weltstars wie Ronaldinho, Eto'o oder Frank Rijkaard muss an vielen Fronten kämpfen. Wirtschaftlich erfolgreich sein, mit körperlichen Herausforderungen fertig werden, auf die rechte Darstellung des Vereins und seiner Spieler achten, die vielfältigen Wünsche der Medien befriedigen, Verletzungen vermeiden und den Hunger der Mannschaft stillen. Und natürlich in den K.o.-Wettbewerben bleiben (gleichzeitig in anderen Wettbewerben eine gute Figur machen), um am Ende der Saison richtig abzuräumen. Aber zunächst geht es darum, die Gruppe A der Champions League zu überstehen, auch wenn dieses Unternehmen an einem seidenen Faden hängt.
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